„Glyphosat“ so lautet das Zauberwort der deutschen Bauern dieser Tage. Mit einem kleinen Geniestreich haben die listigen Landwirte unter tatkräftiger Mitwirkung von Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) die Zulassung für das umstrittene Insektenschutzmittel im EU Parlament durchgesetzt. Bis zur letzten Abstimmung hatte sich der Minister bedeckt gehalten, um dann im entscheidenden Moment das vermutlich krebserregende Mittel doch noch durchzuwinken. Das Tolle für die Landwirte? Um nicht zu viel von dem giftigen Gemüse essen zu müssen, sind Deutsche und Europäer nun gezwungen wieder mehr Fleisch auf den Teller zu legen. Da klingelt natürlich ordentlich die Kasse für die bäuerliche Intensivtierhaltung. Dass die Tiere, die später auf dem Teller landen zuvor jedoch auch mit Glyphosat vollgespritzten Getreide gefüttert wurden, ist vielen Verbrauchern nicht bewusst.
Glyphosat Nutznießer Bayer AG
Es gibt jedoch noch einen entscheidenden Nutznießer aus Christian Schmidts (CSU) Einsatz für das Herbezid. Das deutsche Pharmaunternehmen Bayer, welches wiederum eng mit dem Glyphosat-Hersteller Monsanto verbendelt ist, durfte sich nach dem „Ja“ zum Unkrautbekämpfungsmittel in der EU, über einen deutlichen Kursanstieg der Bayer Aktie freuen. Darüber dürften sich wiederum auch solche Regierungsangehörige gefreut haben, die selber ein paar Bayer Aktien besitzen.

Es gibt auch kritische Stimmen
Trotz all dieser Vorteile war die Verlängerung der Zulassung jedoch umstritten. Das Umweltministerium hatte große Bedenken bei Glyphosat, da es zum einen als krebserregend gilt und zum anderen für das zunehmende Insektensterben in Europa verantwortlich gemacht wird. Das kann man als Umweltministerium nicht gut heißen und darum fühlt man sich hier nun von Christian Schmidt (CSU) und Co. ein bisschen übergangen. Das „Ja“ zu Glyphosat verstoße gegen interne Regelungen der Regierung und sei ein klarer Vertrauensbruch innerhalb der Koalition.
Angela Merkel eher für Glyphosat
Das sieht auch Angela Merkel (CDU) so, aber sie will von alledem nichts gewusst haben. Da sie inhaltlich auch eher auf der Seite von Christian Schmidt (CSU) steht, konnte sich die Kanzlerin dann auch nur zu einer eher halbherzigen Rüge des Ministers durchringen: „Na ja, nun ist es ja zu spät. He he. Aber das mir der Herr Schmidt das nicht noch einmal macht, der kleine Schelm.“ Der Vorstandsvorsitzende der Bayer AG konnte derweil die vielen besorgten Bürger etwas beruhigen: „Ich würde sogar meine eigenen Kinder mit Glyphosat eincremen, wenn es sein muss“.
Wie dem auch sei, Glück für die deutschen Landwirte und Bayer. Der Flamingo wünscht allen Lesern einen guten Appetit und atmen Sie in der Nähe von Feldern vorsichtshalber nicht so tief ein!
– Satire von Der Flamingo; Fotos: Pixabay –
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