Damit hätte wohl so schnell Keiner gerechnet. Zwei Jahre nach Fertigstellung der 866 Mio. € teuren Elbphilharmonie hat der regierende Oberbürgermeister von Hamburg heute den Abriss des einstigen Prestige Projekts verkündet. Der Grund: „Die Akustik ist leider doch nicht so toll wie erwartet und die meisten Hamburger gehen gar nicht in die Oper.“ Zudem seien die Preise für ein Konzert mittlerweile so teuer, dass sich viele der Hanseaten den Eintritt eh nicht leisten können. Damit sei das ursprüngliche Ziel ein „Kulturdenkmal für alle“ zu sein, nicht erreicht worden.
Abriss der Elbphilharmonie ist alternativlos
Um den Eindruck zu vermeiden der Slogan zum Bau der Elbphilharmonie sei Populismus gewesen, um der „Elite des Landes“ einen neuen Protzbau auf Staatskosten zu finanzieren, soll jetzt alles wieder abgerissen werden. „Das ist die einzig logische Konsequenz“, so der Oberbürgermeister weiter. Die Anfrage einiger Bürgerbewegungen, ob man das Gebäude nicht alternativ in einen Kindergarten umwandeln könnte, immerhin sei der Bau ja nicht ganz billig gewesen, wurde zurückgewiesen. Hierzu hieß es vom Stadtsenat, dass das leider aus irgendwelchen Gründen nicht geht.

Kaiserspeicher A bleibt erhalten
Ein Grund dürfte wohl sein, dass die Optik der Glasfassade, die eigentlich an ein Segel oder Wasserwellen erinnern soll, von weitem eher den Eindruck erweckt, dass Möwen den alten Kaiserspeicher A vollgekotet haben. Der Kaiserspeicher A ist das hübsche, unter der neuen Glasfassade bereits 1963 wiedererbaute, rote Backsteingebäude. Dieses soll selbstverständlich auch nach dem Abriss erhalten bleiben und seiner ursprünglichen Funktion als Auffangstation für gestrandete Seeleute wieder zugeführt werden.
Bye bye Elphi
Etwas enttäuschend dürfte es für den ein oder anderen Befürworter der Elbphilharmonie schon sein, dass nach fünf jähriger Planung und acht jähriger Bauzeit nun so schnell der Abriss kommt. Aber wie sagt man so schön in Hamburg „nützt ja nichts“. Und so wird am kommenden Samstag Abend, in einer feierlichen Zeremonie, die Glaskuppel vom Oberbürgermeister persönlich in die Luft gejagt. Wir sagen: „Bye bye Elphi!“
– Satire von Der Flamingo; Fotos: Pixabay –
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